News der Woche

MAN Truck & Bus, ZF Friedrichshafen, Daimler Buses und mehr

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Beitrag vom 03. Juli 2024

MAN Truck & Bus, ZF Friedrichshafen und Daimler Buses haben einen Ausblick auf die IAA TRANSPORTATION 2024 gegegeben, der Maxus kündigt die Deutschlandpremiere des eDeliver 5 f auf der IAA TRANSPORTATION 2024 an, ein Forschungsteam in Karlsruhe hat untersucht, wie sich der ÖPNV für die Auslieferung von Paketen nutzen lässt, Duvenbeck setzt zu Teilen auf HVO 100 bei seiner Lkw-Flotte und DSV und dm starten Pilotprojekt zum teilautomatisierten Fahren – das sind unsere Top News in Woche 27 des Jahres 2024.

MAN Truck & Bus, ZF Friedrichshafen und Daimler Buses haben einen Ausblick auf die IAA TRANSPORTATION 2024 gegegeben, der Maxus kündigt die Deutschlandpremiere des eDeliver 5 f auf der IAA TRANSPORTATION 2024 an, ein Forschungsteam in Karlsruhe hat untersucht, wie sich der ÖPNV für die Auslieferung von Paketen nutzen lässt, Duvenbeck setzt zu Teilen auf HVO 100 bei seiner Lkw-Flotte und DSV und dm starten Pilotprojekt zum teilautomatisierten Fahren – das sind unsere Top News in Woche 27 des Jahres 2024.

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Beitrag vom 03. Juli 2024

MAN Truck & Bus hat im Vorfeld der IAA TRANSPORTATION  2024 200 Journalisten vor dem Panorama der österreichischen Alpen einen Ausblick auf seinen Auftritt in Hannover im September gegeben. Die Journalisten hatten nach Angaben des Unternehmens dabei erstmals Gelegenheit, Lkw mit Elektro-, Wasserstoff- und modernsten Dieselantrieb im direkten Vergleich zu testen. Im Fokus stand dabei der neue eTruck, der mit einem modularen Batteriekonzept, zahlreichen Radständen, Fahrerhäusern, Nebenantrieben und Branchenausstattungen über eine Million Konfigurationsvarianten bieten soll und auch auf die Bedürfnisse aller relevanten Branchen und Transportaufgaben abgestimmt sein soll. Besonders hervorzuheben sei die Vorbereitung für den kommenden Megawattladestandard MCS mit bis zu 1000 kW, was ein Wiederaufladen innerhalb der Lenkzeitpause des Fahrers ermöglichen soll. Dazu soll der eTruck mit einer Tagesreichweite von bis zu 800 Kilometern auch für typische Fernverkehrsanwendungen geeignet sein. 

Dazu zeigte MAN in Österreich auch den Prototyp eines Wasserstoff-Verbrenner-Lkw, der ab 2025 in Kleinserie von zunächst 200 Fahrzeugen an Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Island und ausgewählten außereuropäischen Ländern ausgeliefert werden soll. Parallel dazu entwickelt MAN den Power-Lion-Antriebsstrang für konventionelle Verbrenner-Lkw, der eine beachtliche Kraftstoffreduzierung und CO2-Minderung von bis zu 3,7 Prozent bieten soll. Neben den Dekarbonisierungstechnologien standen bei den Testfahrten in den Alpen neue Assistenzsyssteme im Vordergrund. Im Bereich der Sicherheit setzt MAN hier auf modernste Assistenzsysteme wie Fußgänger- und Radfahrererkennung, Notbremsassistent EBA und Abbiegehilfe. Dabei wurde bei den Testfahrten in Österreich der Transporter MAN TGE gezeigt, der mit neuen Sicherheits- und Assistenzfunktionen wie Cruise Assist Plus und Notfallassistent ausgestattet, sein soll, die kontinuierlich die Aktivität des Fahrers überwachen und bei Bedarf das Fahrzeug zum Stillstand bringen sollen.

(c) MAN Trucks and Bus

Auch ZF Friedrichshafen hat im Vorfeld der IAA TRANSPORTATION 2024 auf seinem Global Technology Day seine neuesten Entwicklungen für Nutzfahrzeuge gezeigt. Der Fokus lag auf der Elektrifizierung von Antrieben, der Automatisierung und der Digitalisierung von Fahrzeugen. ZF präsentierte innovative Lösungen wie elektrische Antriebe, Automatisierungstechnologien und fortschrittliche Fahrassistenzsysteme, die die Effizienz und Sicherheit von Nutzfahrzeugen verbessern sollen.Ein Highlight war die dabei neben Antriebslösungen zur Voll-Elektrifizierung von Lkw und Bussen das neue Getriebe TraXon 2 Hybrid für schwere Nutzfahrzeuge. Gleichzeitig erweitert ZF die Markteinführung der Fahrwerk-Software cubiX nun auch im Nutzfahrzeugbereich. So solldie ZF-Steuerungssoftware für das Fahrwerk das Fahrverhalten mit Blick auf Stabilität, Sicherheit, Präzision und Performance opti und hat Schnittstellen zu den virtuellen Fahrersystemen und den Fahrzeugaktuatoren bieten – unabhängig davon, ob diese von ZF selbst stammen.  Zu den ZF-Neuheiten auf dem Global Technology Day gehörte auch der marktreife, cloudbasierte KI-Dienst Annotate, mit dem der Konzern die Entwicklung fortschrittlicher und autonomer Assistenzsysteme von Level 2+ bis Level 5 revolutioniern will. Die Servicelösung soll als ein vom zu überprüfenden Sensorset unabhängiges, redundantes Set-up agieren, das während der Fahrt auf der Straße mit den gleichen Informationen konfrontiert wird und nach der Annotation eine hochpräzise Vergleichsmessung liefern soll. Dank intelligenter 2D- und 3D-Tracking-Algorithmen soll das sowohl für Pkw als auch Nutzfahrzeuge geeignete Referenzsystem bis zu zehnmal schneller und 80 Prozent kosteneffizienter als vergleichbare Produkte auf dem Markt arbeiten, so ZF. Lösungen für eine erhöhte Fahrsicherheit zählen ebenfalls zu den Themenschwerpunkten des Unternehmens. So zeigt ZF auf dem konzerneigenen Testgelände in Jeversen einen Versuchsträger, der den Spurwechsel sicherer machen soll. Radar- und kameragestützt soll das System im automatisierten Fahrmodus das Verkehrsgeschehen überwachen und dabei stets die Aufmerksamkeit des Fahrers im Blick behalten. Durch akustische und visuelle Warnungen solldas System vor potenziell gefährlichen Spurwechseln warnen, bzw.  diese in unkritischen Situationen selbstständig durchführen und damit Kollisionen bei Spurwechseln von Lkw vermeiden.

(c) ZF Friedrichshafen

Auch Daimler Buses kündigte diese Woche mit dem Mercedes-Benz Tourismo Safety Coach eine Neuheit für die IAA TRANSPORTATION an, der mit einer Vielzahl aktueller Sicherheits- und Assistenzsysteme ausgerüstet sein soll. Diese sechste Version des Safety Coachs soll nicht nur die ab Juli 2024 geltende „General Safety Regulation 2“ (GSR 2) erfüllen, sondern geht nach Angaben des Unternehmens mit Systemen wie Active Brake Assist 6 (ABA 6), Preventive Brake Assist 2, Sideguard Assist 2 sowie neuen Systemen wie Frontguard Assist und Traffic Sign Assist über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.

So soll der Active Brake Assist 6 bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h auf Fußgänger und Fahrradfahrer reagieren und eine automatische Vollbremsung einleiten können. Das System soll außerdem erweiterte Reaktionsmöglichkeiten bieten und Fehlalarme reduzieren. Der Sideguard Assist 2 sol dazu eine Rundumsicht mit 270°-Umgebungserkennung bieten und nun nicht nur die Beifahrer-, sondern auch die Fahrerseite überwachen. Der Frontguard Assist wiederum soll den Verkehrsraum vor dem Fahrzeug überwachen und kann bei Geschwindigkeiten bis 15 km/h den Fahrer vor Hindernissen warnen.D er Mercedes-Benz Tourismo Safety Coach ist zudem mit dem optionalen Spiegelersatzsystem MirrorCam ausgestattet, das den Sichtbereich für den Fahrer erweitert und den Kraftstoffverbrauch durch eine kleinere Stirnfläche reduziert. Dazu sollen auch ein Spurassistent (SPA), Aufmerksamkeitsassistent (AtAs), Reifendruckkontrolle Tire Pressure Monitoring (TPM), Abstandsregeltempomat (ART) mit Zusatzfunktion Stop-and-Go, Attention Assist (AtAs), Bremsassistent (BA), Dauerbrems-Limiter (DBL), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Regen-Licht-Sensor sowie ein 360°-Kamerasystem eingebaut sein.

(c) Mercedes-Benz Trucks

Auf der IAA TRANSPOORTATION wird auch der neue  Maxus eDeliver 5 seine offizielle Deutschland-Premiere feiern. Der Elektrotransporter soll dabei als erstes Modell auf der sogenannten MILA-Plattform basieren. Die modulare, intelligente und leichte Architektur soll dabei neue Maßstäbe setzen, bei Ladevolumen und Nutzlast genauso wie bei Komfort, Konnektivität, Handling und Effizienz. Der eDeliver 5 wird dabei in zwei Längen erhältlich sein. Das L1-Modell soll ein Ladevolumen von 6,6 Kubikmetern bieten, während das L2-Modell auf 7,7 Kubikmeter kommt. Die maximale Zuladung beträgt 1.190 Kilogramm im L2-Modell mit drei Sitzen. Beide Varianten können zudem bis zu 1.500 Kilogramm Anhängelast (gebremst) ziehen. Der Laderaum ist 2,65 Meter (L1) bzw. 3,10 Meter (L2) lang und bietet zwischen den Radkästen eine Breite von 1,25 Metern, sodass eine Euro-Palette problemlos hineingeladen werden soll. Eine Durchladeluke ermöglicht den Transport längerer Materialien. Der Zugang soll durch zwei im 180-Grad-Winkel öffnende Flügeltüren am Heck und zwei seitliche Schiebetüren erleichtert sein. Angetrieben wird der eDeliver 5 von einem 120 kW (163 PS) starken Elektromotor, der ein Drehmoment von 240 Nm entwickelt. Der Stromverbrauch beträgt 21,0 kWh pro 100 Kilometer (L1 – WLTP kombiniert). Die 64 kWh Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie soll eine Reichweite von bis zu 335 Kilometern (WLTP kombiniert) bieten, innerorts sollen sogar bis zu 489 Kilometer möglich sein. An einer 70-kW-Schnellladestation soll außerdem ein Ladestopp von nur 42 Minute möglich sein, während das Laden an einer 11-kW-Wallbox bequem über Nacht erfolgen soll.

(c) Maxus

Ein Forschungsteam in Karlsruhe hat untersucht, wie sich der ÖPNV für die Auslieferung von Paketen nutzen lässt. Dabei präsentierten die Projektpartner den Prototyp eines Transport-Straßenbahnwagens sowie das Konzept der Logiktram: Dabei belädt der Versender einen sogenannten E-Trailer in seinem Logistikzentrum mit Paketen. Das Fahrzeug fährt dann automatisiert zur nächsten Haltestelle und steigt dort ein.  In dem Wagen ist ein Platz für das Lieferfahrzeug vorbereitet, an dem es so verankert wird, dass es auch bei einer Notbremsung an seinem Platz bleibt. Vor dem Einstieg werden die menschlichen Passagiere per Ansage auf den nicht-menschlichen Fahrgast aufmerksam gemacht. Dieser verlässt an der vorgesehenen Haltestelle die Bahn – auch ein Umstieg in eine andere Bahn soll möglich sein. Am Ziel übernimmt ein Mensch den E-Trailer: Er hängt ihn an sein Fahrrad und liefert die Pakete aus. Am Ende der Liefertour wird der E-Trailer zurück zur Haltestelle gebracht, damit er den Rückweg antreten kann. Die Projektinitiatoren gehen davon aus, dass Gütertrams helfen könnten, den Anstieg des Paketverkehrs mit einem nachhaltigen Transportkonzept für die städtische und regionale Versorgung von Privathaushalten und Unternehmen abzufedern. Der Testbetrieb in Karlsruhe soll dazu 2027 starten.

(c) AVG Paul Gaertner

Der Logistikdienstleister Duvenbeck setzt bei Teilen seiner Lkw-Flotte auf den biogenen Kraftstoff HVO 100 (Hydrotreated Vegetable Oil) und hat sich entsprechende Kontingente gesichert. HVO 100 wird aus Pflanzenölen hergestellt und bietet eine saubere Verbrennung sowie bessere Kälteeigenschaften im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. Duvenbeck war nach eigenen Angaben das erste deutsche Logistikunternehmen, das diesen Kraftstoff in einem längeren Pilotprojekt getestet hat, und die Erfahrungen waren durchweg positiv. So würden die Berufskraftfahrer von Duvenbeck  von spürbar leiseren Fahrzeugen und einer vergleichbaren Leistung zu Diesel-Lkw berichten, ohne den typischen Dieselgeruch beim Tanken.

(c) Jochen Weissert

Der Logistikdienstleister DSV und die Drogeriemarktkette dm haben in Zusammenarbeit mit dem Nutzfahrzeughersteller Iveco und dem Softwareunternehmen Plus ein Pilotprojekt zum teilautomatisierten Fahren gestartet. Ziel dieses Projekts ist es, die Serienproduktion des teilautomatisierten Iveco S-Way zu testen und zu validieren. Nach einem mehrmonatigen Testlauf wird das Fahrzeug nun zwischen dem dm-Verteilzentrum in Waghäusel und dem DSV-Verteilzentrum in Gernsheim eingesetzt. In der ersten Phase werden Fahrer von Iveco den S-Way testen und DSV-Fahrer für ihren Einsatz schulen. DSV und dm sind nach eigenen Angaben die ersten Unternehmen in Deutschland, die diese teilautonome Fahrerassistenzlösung für Lkw in Europa testen.

(c) DSV

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