News der Woche

MAN, Krone, Lkw Walter, Third Element Avation, Kempower, BYD

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Beitrag vom 27. Februar 2024

MAN plant den Aufbau mehrerer Batterie-Reperaturzentren in Europa, Krone und LKW Walter revolutionieren den elektronischen Frachtbrief, zwei Forschungsprojekte zur Reichweite von E-Fahrzeugen und der Nutzung von Elektro-Fuhrparks, autonome Lieferdrohnen und die Jungfernfahrt zweier Fahrzeugtransportschiffe – das sind die News in der neunten Woche des Jahres 2024. 

MAN plant den Aufbau mehrerer Batterie-Reperaturzentren in Europa, Krone und LKW Walter revolutionieren den elektronischen Frachtbrief, zwei Forschungsprojekte zur Reichweite von E-Fahrzeugen und der Nutzung von Elektro-Fuhrparks, autonome Lieferdrohnen und die Jungfernfahrt zweier Fahrzeugtransportschiffe – das sind die News in der neunten Woche des Jahres 2024. 

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Beitrag vom 27. Februar 2024

MAN Truck & Bus plant den Aufbau mehrerer Batterie-Reparaturzentren in Europa, um die Wartung und Reparatur von Batterien für elektrische Nutzfahrzeuge zu optimieren. Diese geplanten Zentren, die in acht europäischen Ländern, genauer in Italien, Dänemark/Norwegen, Österreich, Belgien, Niederlande, Frankreich, Polen und dem Vereinigten Königreich, entstehen sollen, sollen die bereits bestehenden Einrichtungen in Deutschland (Hannover) und Spanien (Barcelona) ergänzen. Standorte in weiteren Ländern in Europa sind dazu in Planung.  

Dafür werden in den nächsten zwei Jahren Investitionen in Millionenhöhe getätigt. Der Aufbau der sogenannten Battery Repair Hubs ist Teil der Vorbereitungen auf die Auslieferung der neuen MAN eTruck Generation und zielt darauf ab, die Reaktionsfähigkeit bei Batterieschäden zu verbessern und Transportzeiten zu verkürzen. So musste MAN Truck & Bus bisher Batterien aus ganz Europa nach Hannover-Laatz zur Reperatur bringen. Zukünftig plant das Unternehmen in jedem Markt, in dem MAN mit Batterie-elektrischen Nutzfahrzeugen vertreten ist, ein Battery Repair Hub zu bauen. 

MAN Truck & Bus
(c) MAN Truck & Bus

Krone und LKW Walter haben einen elektronischen Frachtbrief (eCMR) eingeführt, der die Arbeit in der Logistik vereinfachen soll. Dieser ersetzt die traditionelle Papierform durch eine digitale Lösung. Damit soll nicht nur die Dokumentenverwaltung vereinfacht, sondern auch der Papierverbrauch drastisch reduziert werden. Dabei wird ein QR-Code am Trailer angebracht, der über ein Smartphone oder andere digitale Endgeräte eingescannt wird und allen Beteiligten über den sogenannten Krone Smart Assistant einfachen Zugang zu den eCMR, den Fahrzeugdokumenten des Trailers und zur Walter-Fahrer-App “Loads Today” verschaffen soll. Mit dieser App verarbeitet die Walter Group bisher bereits zahlreiche Prozesse, wie etwa die Ladungssicherung. Krone hat bereits die ersten Trailer von Lkw Walter entsprechend ausgestattet. 

LKW Walter
(c) LKW Walter

Ein europäisches Konsortium unter der Leitung des Austrian Institute of Technology (AIT) hat das Forschungsprojekt MINDED mit dem langen Projekttitel “Thermal and energy Management for Increased Driving range of an electric minibus including improved user-centric design and thermal comfort”. ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, das Wärmemanagement in Elektrofahrzeugen zu untersuchen. Dazu sollen vor allem Infrarot-Heizpaneele getestet werden, die zunächst in einen eDaily-Minibus von Iveco eingebaut werde, der im Gegensatz zum Status quo bei 0°C Umgebungstemperatur eine um 20 Prozent verbesserte Reichweite aufweisen soll. Das Ziel der Technologie: Durch eine effizientere Wärmeverteilung im Fahrzeug soll der Energieverbrauch für Heizung und Klimatisierung reduziert und somit die Reichweite erhöht werden. Weitere Projektpläne sind die Entwicklung einer neuartigen Klimaanlage mit Wärmepumpenmodus (basierend auf einem ölfreien Kompressor), Untersuchungen von KI-basierten Vorhersagen des Fahrverhaltens sowie die Arbeit an einer optimierten Dämmung des Fahrzeuginnenraums. 

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Iveco
(c) Iveco

Das vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE geleitete Projekt "BiFlex-Industrie" erforscht wiederum die Nutzung von Elektro-Fuhrparks als bidirektionale Flexibilitätsquellen für das Stromnetz. Der Projektabkürzung „BiFlex-Industrie“ steht für den Lang-Titel „Bidirektionale Flexibilität durch Flottenkraftwerke in und um Unternehmen“ und soll rückspeisefähige Ladestationen mit angepasster Hardware und offenen Kommunikationsschnittstellen zu übergeordneten Leitsystemen und Elektrofahrzeugen entwickeln sowie Flexibilitätspotenzialen ermitteln. So seien Fahrzeugbatterien neben stationären Speichern prädestiniert für den kurz- bis mittelfristigen Ausgleich von Last und Erzeugung im Energiesystem, so die Projektinitiatoren. In Firmenflotten könnten Batterien vor Ort erzeugten Photovoltaik-Strom puffern und aktiv Lastspitzen reduzieren. Gleichzeitig können durch Möglichkeit der Rückspeisung die Flexibilität auch dem übergeordneten Stromnetz zur Verfügung gestellt werden – als sogenanntes Flottenkraftwerk. Geplant sind laut Fraunhofer ISE anfangs Demonstratoren mit 50 rückspeisefähigen Fahrzeugen an sieben Unternehmensstandorten, an denen verschiedene relevante Anwendungsfälle für das bidirektionale Laden umgesetzt werden sollen. 

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BiFlex
(c) Fraunhofer

Der finnische Ladeinfrastruktur-Spezialist Kempower plant, Batteriesysteme vom schwedischen Energiespeicher-Hersteller Polarium in seine DC-Ladelösungen für E-Autos und E-Lkw zu integrieren. Diese Architektur soll höhere Ladeleistungen ermöglichen, als der Netzanschluss eigentlich zulassen würde, indem zusätzlich Leistung aus der Batterie kurzfristig bereitgestellt wird. Ziel ist es laut Kempower außerdem, mögliche Netzbeschränkungen zu überwinden, um eine zuverlässige sowie nachhaltige Stromverteilung zu gewährleisten, was die Einführung von Elektrofahrzeugen unterstützt. Weitere Details zur Kempower-Ladesäule mit Polarium-Energiespeicher sollen in den nächsten Wochen vorgestellt werden. 

Gleichzeitig erhielt Kempower diese Woche auch Förderung in Höhe von 10 Millionen Euro für sein "Heavy Electric Traffic Ecosystem"-Programm. Diese Initiative zielt auf die Entwicklung von Ladelösungen für E-Lkw und schwere Fernstrecken-Trucks ab. Das Programm soll zukünftige Lademodelle und die Auswirkungen der Ladeinfrastruktur für den Schwerverkehr auf die Stromnetze untersuchen.  

Kempower
(c) Kempower

Valtech Mobility und die Benteler Gruppe haben eine Vereinbarung zur Entwicklung einer Cloud-Plattform für den autonomen und elektrischen Holon Mover unterzeichnet. Der Holon Mover ist einer der weltweit ersten Mover mit Automobilstandards, der auch auf der IAA MOBILITY 2023 in München zu sehen war. Die Plattform von Valtech Mobility und der Benteler Gruppe soll als zentraler Knotenpunkt für den Betrieb des Fahrzeugs dienen und die Kommunikation zwischen verschiedenen Schnittstellen wie Infotainmentsystemen und Echtzeittracking für Betreiber erleichtern. So soll der Holon Mover neben dem herkömmlichen Linienverkehr ukünftig auch als On-Demand-Verkehrsmittel dienen, um so den Mobilitätsbedarf der Nutzer zu decken. Ausgestattet ist er mit Funktionen wie einer automatischen Rampe, Sicherungssystemen, Braille-Schrift und audiovisuellen Kommunikationsmöglichkeiten und bietet Platz für 15 Fahrgäste.  

Um die weitere Serienentwicklung und Industrialisierung des autonomen Movers voranzutreiben, hatte das Unternehmen kürzlich außerdem ein Investment von Tasaru Mobility Investments angekündigt, die 38 Prozent an Holon übernehmen sollen. Mit den Finanzmitteln von Tasaru will Benteler der Aufbau von drei Produktionsstandorten in Europa, Saudi-Arabien und den USA unterstützen. 

Valtech Mobility GmbH/ Benteler Gruppe / Fotograf: Christian Brandes
(c) Valtech Mobility GmbH/ Benteler Gruppe / Fotograf: Christian Brandes

Das Unternehmen Third Element Aviation hat vom deutschen Luftfahrtbundesamt die deutschlandweit erste Genehmigung für vollautonome Linienflüge per Drohne erhalten und damit den ersten kommerziellen, vollautonomen Lieferbetrieb per Drohne gestartet. In Zusammenarbeit mit der Koerschulte Group und HHLA Sky sollen zukünftig bis zu 80 Pakete pro Tag in Lüdenscheid zugestellt werden. Die Drohnen sollen dabei Pakete mit einem Gewicht von bis zu 6,5 Kilogramm transportieren können und mit vier mit Ökostrom betriebenen Akkus ausgestattet sein. Dazu kann die Drohne laut Angaben des Unternehmens 65 Kilometer pro Stunde schnell fliegen und hat zur Sicherheit ein Fallschirm integriert. Die maximale Flugzeit beträgt 45 Minuten. Die Genehmigung erlaubt dabei automatisierte Flüge auch über Industrie- und Wohngebiete hinweg. 

Third Element Aviation
(c) Third Element Aviation

199,90 Meter lang, 38 Meter breit, 20 Knoten schnell – vor wenigen Tagen feierte die französische CMA CGM Reederei mit ihrem Erstanlauf der „CMA CGM Indianapolis“ in Bremerhaven Premiere.  Auf 12 flexiblen Decks können mit dem Autotransporter bei jeder Fahrt über das Wasser rund 7.000 Fahrzeuge geladen und in ferne Länder transportiert werden – und das mit einem LNG-Antrieb. Das Hybridantriebsystem des RoRo-Schiffes soll mit zwei 2.000 Kubikmeter fassenden LNG-Tanks damit weite Strecken auf den Weltmeeren zurücklegen können. In Bremerhaven feierte das Schiff außerdem eine weitere Premiere: Für das mit einem LNG-Hybridantrieb ausgestattete RoRo-Schiff stand in Bremerhaven mit einem entsprechenden Tankschiff des Unternehmens Gasum das erste LNG-Bunkern auf dem Programm. Weiter soll es jetzt nach Singapur gehen. 

Gleichzeitig hat in Bremerhaven diese Woche auch BYD die Jungfernfahrt mit ihrem ersten Elektroauto-Transporter BYD Explorer No. 1 gefeiert. Der Frachter ist 200 Meter lang und ist das erste von insgesamt acht Autotransporter-Schiffen, dass das Unternehmen BYD zukünftig bauen lassen will. An Bord befanden sich bei der Jungfernfahrt rund 3.000 E-Autos. 

Flagships
(c) Flagships
BYD
(c) BYD

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