News der Woche

MAN, Renault, Daimler Truck, Linde, Nissan, Mastercard

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Beitrag vom 13. Februar 2024

Neue CO2-Flottengrenzwerte, eine neue Tanklösung mit Flüssigwasserstoff, eine nachhaltig geplante Logistikhalle aus Holz sowie neue Details zum Renault Master-E-Tech Electric und dem erstem vollelektrischen Interstallar-E von Nissan – das sind unsere News der Woche aus der Transport- und Logistikbranche.  

Neue CO2-Flottengrenzwerte, eine neue Tanklösung mit Flüssigwasserstoff, eine nachhaltig geplante Logistikhalle aus Holz sowie neue Details zum Renault Master-E-Tech Electric und dem erstem vollelektrischen Interstallar-E von Nissan – das sind unsere News der Woche aus der Transport- und Logistikbranche.  

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Beitrag vom 13. Februar 2024

In den USA hat sich eine Allianz namens Powering America’s Commercial Transportation (PACT) gebildet, zu deren Gründungsmitgliedern Daimler Truck North America, Volvo Group North America und Navistar gehören. Ziel der Allianz ist es, die nationale Klimapolitik zu verbessern und den Infrastrukturbedarf für mittelschwere und schwere elektrische Nutzfahrzeuge zu decken. PACT betont die Notwendigkeit, die Ladeinfrastruktur auszubauen, um den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen zu beschleunigen. Bis 2030 werden fast 700.000 Ladestationen benötigt, um eine Million Elektrofahrzeuge der US-Klassen 4 – 8 zu versorgen.  

CO2
(c) Adobe.stock.com

Im Jahr 2023 wurden in Europa 37 neue Wasserstoff-Tankstellen eröffnet, zwölf weitere in Japan, 29 in Südkorea und sieben in Nordamerika. 92 Prozent der neuen europäischen Wasserstoff-Stationen sollen auch schwere Nutzfahrzeuge betanken können. Zu diesem Ergebnis kommt H2stations.org, einem Informationsdienst der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST). Demnach sollen 40 Länder eine Infrastruktur zur Wasserstoffbetankung in Betrieb oder im Bau haben. Weltweit waren am Jahresende 2023 921 Wasserstoff-Tankstellen in Betrieb, hauptsächlich in Ostasien mit China, Japan und Südkorea, Zentraleuropa sowie an der Ost- und Westküste der USA. In Europa gab es laut der Analyse Ende 2023 in Europa 265 Wasserstoff-Tankstellen, die meisten davon – konkret 105 – in Deutschland. Es folgen Frankreich (51), die Niederlande (22) und die Schweiz mit 17 Tankstellen. Die meisten neuen Wasserstoff-Stationen in Europa sind dabei für die Betankung von schweren Nutzfahrzeugen ausgelegt, was nach dem Informationsdienst eine Verschiebung des Fokus von Brennstoffzellen-Pkw auf Nutzfahrzeuge widerspiegelt. Auch Deutschland rüstet bestehende Stationen immer mehr nach, um schwere Nutzfahrzeuge betanken zu können. International sind Ostasien und die USA führend in der Anzahl der Wasserstoff-Tankstellen.   

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H2 Project
(c) H2 Project

Der Ladelösungen-Anbieter Elexon wird neuer Systemlieferant des Europäischen Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure, kurz ELVIS. Mit der gemeinsamen Vision, den Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Transportbranche voranzutreiben, wurde ein Rahmenvertrag geschlossen, die die mehr als 250 Partner des ELVIS-Verbunds Zugang zu einer breiten Palette von E‑Truck-Charging-Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Logistikindustrie zugeschnitten sind, bereithalten soll. Von Ladetechnik in den Leistungsbereichen AC, DC bis hin zu Megawatt Charging Systems (MCS) soll Elexon hier vielfältige Lösungen für die Elektrifizierung von LKW-Flotten bieten. Ein Schwerpunkt soll dabei auch auf dem Wissenstransfer und -austausch mit den ELVIS-Mitgliedern zu den neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich des E-Truck-Chargings  liegen.

ELVIS
(c) Adobe Stock

Der Telematikhardware-Hersteller Geotab hat die Gründung der Geotab Sustainability Alliance bekannt gegeben, einer Initiative, die Unternehmen bei der Elektrifizierung und Dekarbonisierung ihrer Fuhrparks unterstützen soll. Die Allianz soll dabei führende Technologie- und Energielösungsanbieter vereinen, um Flottenbetreibern die notwendigen Werkzeuge und das Know-how zur Optimierung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen bereitzustellen. Dazu sollen Akteure gehören wie OEMs für Elektrofahrzeuge, Anbietern von Lademanagement und Ladestationen, Experten für Kraftstoffmanagement, Partner für Routenoptimierung, Berater für Elektroflotten und Nachhaltigkeit sowie Anbieter von innovativen Lösungen wie ESG-Software, Batteriemanagement und Charging-as-a-Service. Zu Beginn besteht die Alliance aus 28 Partnern und soll stetig wachsen.  

Geotab
(c) Geotab

Mastercard und Last Mile Solutions haben eine Partnerschaft angekündigt, um neue Zahlungsstandards für die Ladeindustrie für Elektrofahrzeuge zu etablieren. Dafür führen die Unternehmen eine universelle Terminal-Lösung für das Laden von Elektrofahrzeugen in Europa ein. Die neue Zahlungsgateway-Lösung soll es Betreibern von Ladepunkten (CPOs) ermöglichen, ihre Ladestationen nahtlos mit verschiedenen Zahlungsterminalmarken zu integrieren. Das Ziel: die Benutzererfahrung zu vereinheitlichen und die Integration von Zahlungsterminals sowie die Transaktionsverarbeitung zu vereinfachen. Die Lösung soll noch Anfang dieses Jahres in ganz Europa eingeführt werden, um die Einhaltung der neuen EU-AFIR-Verordnung zu unterstützen. Diese legt fest, dass an öffentlich zugänglichen Ladepunkten, die ab dem 13. April 2024 errichtet werden, punktuelles Aufladen unter Verwendung eines in der Europäischen Union weitverbreiteten Zahlungsinstruments möglich sein muss und Betreiber von Ladepunkten an diesen Punkten dafür auch elektronische Zahlungen über Endgeräte und Einrichtungen ermöglichen müssen.   

Last Mile Solutions
(c) Last Mile Solutions

Daimler Truck und Linde haben eine innovative Betankungstechnologie für Flüssigwasserstoff (sLH2) vorgestellt, die es ermöglicht soll, Wasserstoff in seiner flüssigen Form bei sehr niedrigen Temperaturen zu speichern und zu transportieren, Das Ziel: eine höhere Energiedichte und somit längere Reichweiten für Lkw zu ermöglichen. Die erste öffentliche sLH2-Tankstelle wurde dafür jetzt in Wörth am Rhein eröffnet. Ab Mitte 2024 soll es auch von ausgewählten Logistikkunden für erste Kundenerprobungen mit dem Mercedes-Benz GenH2 Truck genutzt werden können. Mit einem Energieverbrauch von nur 0,05 kWh/kg soll die Tankstelle im Vergleich zur konventionellen Betankung mit gasförmigem Wasserstoff ca. 30-mal weniger Energie verbrauchen. Dazu hat sie einen sehr ehr geringen Flächenbedarf von nur 50 Quadratmetern, bei denen mehrere Zapfsäulen für die parallele Betankung von Lkw sowie auch eine Betankung mehrerer Fahrzeuge nacheinander möglich sind. Der Flüssigwasserstoff-Speicher soll zudem ein Fassungsvermögen von vier Tonnen haben, was für etwa zehn Stunden kontinuierliches Betanken ausreichen soll, mit der Option auf über acht Tonnen pro Tag Fassungsvermögen zu erhöhen.  

Die sLH2-Technologie soll zukünftig zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Betankungsmethoden bieten, darunter schnellere Betankungszeiten und niedrigere Betriebskosten. Ein Beispiel: das Betanken eines 40-Tonnen-Schwerlast-Lkw mit 80 Kilogramm flüssigem Wasserstoff soll mit der neuen Technologie laut Daimler Truck und Linde Engineering nur etwa 10–15 Minuten dauern und eine Reichweite von 1.000 Kilometern und mehr ermöglichen. In Zukunft will Daimler Truck und LindeLH2 zum allgemeinen Betankungsstandard für wasserstoffbetriebene Lkws machen. Die Technologie wurde deshalb in einem offenen ISO-Prozess standardisiert und soll für alle interessierten Parteien frei zugänglich sein. 

Daimler Truck AG
(c) Daimler Truck AG

MAN Truck & Bus hat sich an die Spitze des europäischen Marktes für Elektrobusse gesetzt. Allein 2023 wurden 780 MAN eBusse in Europa zugelassen. Mit einem Marktanteil in Höhe von rund 13,3 Prozent übernimmt MAN Truck & Bus damit die Nummer 1. Ähnlich sieht es bei den Verkaufszahlen der MAN eBusse in Europa aus: So konnte der Nutzfahrzeughersteller 2023 insgesamt 771 eBusse absetzen und die Verkaufszahlen des Lion’s City E im Vergleich zum Vorjahr (263 eBusse in 2022) verdreifachen. Zahlenmäßig machen die Märkte in Deutschland, Schweden, Spanien, Norwegen und Belgien das Rennen. In diesen fünf Ländern sollen fast 80 Prozent aller 2023 in Europa registrierten Lion’s City E unterwegs sein. Der vollelektrische Stadtbus MAN Lion’s City E wurde zum „Bus of the Year 2023“ sowie zum „Sustainable Bus of the Year 2024“ gekürt.  

MAN Truck & Bus
(c) MAN Truck & Bus

Renault hat neue Details zur Generation des Master E-Tech Electric vorgestellt. So soll dieser t zwei Batterieoptionen von 40 kWh und 87 kWh erhältlich sein, für die batteriebetriebenen Versionen stehen dabei zwei Elektromotoren mit 96 kW/130 PS oder 105 kW/143 PS zur Wahl, die eine Reichweite von rund 200 Kilometern bzw. bis zu 460 Kilometern bieten. D Insgesamt soll das neue Modell 27 Prozent weniger Energie als sein Vorgänger benötigen. Dazu soll der neue Master E-Tech Electric über eine Nutzlast von 1.625 Kilogramm und eine Anhängelast von 2,5 Tonnen verfügen, bei dem das zulässige Gesamtgewicht 4 Tonnen betragen soll.  

Auf der gleichen Plattform wie die vierte Generation des Renault Master E-Tech steht in einer Allianz mit Renault auch der erste großen Transporter mit Elektroantrieb von Nissan, der Interstellar-e. Der Interstar-e soll wie der Renault Master E-Tech je nach Batteriegröße auf eine Reichweite von 200 bis 460 Kilometern kommen. Mit einer Gleichstrom-Schnellladefunktion soll die Batterie zudem in 30 Minuten so weit aufgeladen werden, dass es für bis zu 252 Kilometer reicht. Das zulässige Gesamtgewicht des Nissan-Elektrotransporters soll dabei vier Tonnen betragen, die maximale Anhängelast 2,5 Tonnen, die maximale Nutzlast bis zu 1,6 Tonnen.    

GLS Germany hat seinen ersten Wasserstoff-Lkw, einen Hyundai Xcient Fuel Cell, in den Regelbetrieb genommen, der seit Ende letzten Jahres im Großraum Köln/ Bonn eingesetzt wird.  Mit einem Tankvolumen von 31 Kilogramm Wasserstoff kann der Lkw pro Tankfüllung bis zu 380 Kilometer zurücklegen und bis zu 1.300 Pakete transportieren.  In Kooperation mit dem GLS-Partnerunternehmen Recht Logistik und dem Fahrzeugvermieter Hylane wird der Lkw im Hauptlauf sowie bei der Kunden-Paketabholung eingesetzt. Mittlerweile wurden bereits über 8.500 Kilometer mit dem Fahrzeug zurückgelegt und fast 50.000 Pakete emissionsarm transportiert. In Zukunft plant das Unternehmen, die Touren des Wasserstoff-Lkws auf das gesamte Bundesgebiet auszuweiten.  

GLS Germany
(c) GLS Germany

Garbe plant laut eigenen Angaben die größte Logistikhalle aus Holz in Europa. So soll bei der Immobilie in der Nähe von Staubing in Bayern mit rund 24.400 Quadratmetern Hallenfläche, 1.480 Quadratmetern Lagermezzanine und etwa 1.100 Quadratmetern Büro- und Sozialfläche nicht nur die gesamte Tragkonstruktion und die Mezzaninebenen, sondern auch die komplette Fassade aus Holz errichtet werden. Zur Gewinnung regenerativer Energie sollen die Dachflächen des Logistikzentrums für die Photovoltaiknutzung zudem vorgerüstet und die Hallen mit LED-Beleuchtung ausgestattet werden. Die Beheizung der Immobilie soll wiederum mithilfe von Luft-Wärme-Pumpen erfolgen. Einen ersten Interessenten aus der Automobilindustrie gibt es für die Halle auch bereits, mehr Details sind aber noch offen.   

Garbe
(c) Garbe

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