News

IAA Voices: Interview RYTLE

Foto: RYTLEs neuestes Modell, der MovR3, wird auf der IAA TRANSPORTATION präsentiert.

Foto: RYTLEs neuestes Modell, der MovR3, wird auf der IAA TRANSPORTATION präsentiert.

Die RYTLE GmbH wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, die City-Logistik zu revolutionieren. Das Joint-Venture der Krone Commercial Vehicle Group und der strategischen Unternehmensberatung Orbitak vereint hierfür langjährige Erfahrungen aus der Logistikbranche mit Expertenwissen aus den Bereichen Lastenfahrräder, Automotive und IT. Das Start-up bietet unterschiedliche Typen an E-Cargo Bikes sowie integrierte Lösungen, die bereits weltweit im Einsatz sind. Mit ihnen lassen sich auf der letzten Meile Kosten sparen sowie nahezu emissionsfrei Waren jeglicher Art transportieren – effizient, pünktlich, leise, stressfrei, ergonomisch, flexibel und transparent.

Gesprächspartner: Nils Oetjen (NO), Head of Sales, und Johannes F. D. Hill (JH), Head of Global Business Development

Johannes F. D. Hill, Head of Global Business Development RYTLE GmbH

Wofür steht Rytle und was sollte jeder IAA-Besucher über das Unternehmen wissen?

JH: Das Start-up RYTLE GmbH revolutioniert die City-Logistik mit einer Auswahl an elektrobetriebenen Cargo Bikes. Diese bilden eine nachhaltige Transportalternative im urbanen Raum von der Briefzustellung über Medikamenten- und Paketzustellung inklusive Filialbelieferung bis zum Stückguttransport auf einer Europalette. Im Fokus steht das von Experten kreierte ganzheitliche, vernetzte Transportkonzept. Es kombiniert ein mobiles Mikrodepot, ein E-Cargo Bike – den RYTLE MovR – mit Wechselfunktion für standardisierte Transportboxen und auch Europaletten sowie einer smarten Software. Die Cargo Bikes und Komplettlösungen sind bereits weltweit im Einsatz. Die Produktpalette bietet eine ökonomische, ökologische und effiziente Möglichkeit des innerstädtischen Transports und optimiert damit die letzten Meter.

Welches ist das wichtigste Projekt der Firma für 2022/23?

NO: Die erste Generation des E-Cargo Bikes RYTLE MovR wurde bereits 2017 ins Leben gerufen und über die Jahre evolutioniert und nach den Maßgaben und Bedürfnissen unserer Kunden optimiert. Zur IAA TRANSPORTATION wird mit dem RYTLE MovR3 die neueste Generation präsentiert. Die Verkleidung hat ein stylisches Remake erhalten, die dem Schutz und Komfort von Fahrer:innen dient und zudem leicht reparierbar ist. Das voll gefederte Fahrzeug sorgt für ein ruhigeres Fahrverhalten und ein Mehr an Sicherheit und Agilität wie auch der beidseitige Zustieg. Motorradkomponenten steigern die Robustheit und beugen Ausfällen vor. Die LED-Lichter und vier Blinker, zwei davon in die Außenspiegel integriert, bieten zusätzliche neue Funktionalitäten, die auf die Sicherheit einzahlen.

JH: Die patentierte Ladebucht im Heck mit der elektrisch betriebenen Palettengabel eröffnet Raum für Modularität: Sowohl eine Wechselbox mit 1,8 Kubikmetern auf Rollen kann vom RYTLE MovR aufgenommen werden als auch die Standard-Europalette. Eine Gesamtzuladung von 365 kg ist möglich. Die Wechselbox passt sich in die Normmaße der Containerindustrie ein, indem logistische Standardmaße im Design berücksichtigt wurden. In Kombination mit einem mobilen Mikrodepot und smarter Software forciert RYTLE über die integrierte Transportlösung den holistischen Ansatz.

Nils Oetjen, Head of Sales RYTLE GmbH

Die neu konzipierte IAA TRANSPORTATION ist Plattform und Treffpunkt für Transport- und Logistikunternehmen aus aller Welt. Was macht die Messe für Sie so reizvoll?

JH: Die Transportlogistik ist ein hinreichender Enabler bei der Klimazielerreichung. Daher ist die IAA TRANSPORTATION mehr als eine reine Plattform für geballte Informationen rund um Innovationen und Trends. Gemeinsam muss es den Playern darum gehen, Transportleistungen zu steigern bei gleichzeitiger Senkung der Emissionen. Allen Teilnehmer:innen bietet sich dahingehend die Gelegenheit für Networking und Kooperationen.

NO: Wir freuen uns, unseren bestehenden und neuen Kund:innen die Möglichkeit zu geben, in direkten Kontakt mit unseren optimierten E-Cargo Bikes und Transportkonzepten zu treten. An drei Ständen präsentiert sich RYTLE. Insbesondere der Parcoursbereich eignet sich für den Live-Test.

Worauf dürfen sich die IAA-Besucher an Ihrem Stand besonders freuen?

NO: An unserem Hauptstand D06 in Halle 13 präsentieren wir die Bandbreite und Kompetenzen rund um unsere E-Cargo Bikes. Unsere Experten nehmen sich gerne Zeit, um auf kundenindividuelle Bedürfnisse einzugehen. Wer sich selbst in den Sattel schwingen möchte, hat die Möglichkeit, den RYTLE MovR3 und TriLiner im Parcours zu testen.

Am Stand unseres Anteilseigners Krone Commercial Vehicle Group wird unser neu gelaunchter RYTLE MovR 3 ebenfalls ausgestellt sein.

Die kommenden Jahre stehen ganz im Zeichen der Transformation. Wo steht die Transport- und Logistik-Branche im Jahr 2030 – und welche Meilensteine wollen Sie bis dahin bewältigt haben?

JH: Mobilität steht vor einer generellen Revolution. Für den urbanen Raum ist davon auszugehen, dass in den Innenstädten der Verbrennungsmotor in den kommenden Jahren Step-by-Step mit Gebühren und Verboten belegt wird, wie es in Metropolen weltweit teilweise bereits praktiziert wird. Alternative Transportkonzepte, unter anderem auf Elektrobasis, mit einem guten Verhältnis von Energie-Einsatz zum Ergebnis stehen im Fokus. Elektrifizierte Lastenräder bieten dieses nachhaltige Potenzial. Jedoch werden isolierte Bestandteile wie E-Cargo Bikes, Transportbehältnisse, Mikrodepots oder Software nicht zielführend sein. Die optimale Lösung besteht vielmehr in der Vernetzung und perfekten Abstimmung aller dieser Komponenten. Mehr denn je werden wir in integrierten Konzepten operieren, um die Komplexität der innerstädtischen Logistik umweltverträglich und effizient zu handhaben.

Ein unerlässlicher Parameter zur Zielerreichung besteht unseres Erachtens in Standardisierung. Gemeint ist die konsequente Berücksichtigung relevanter logistischer Maße im Design und der Transportkette. Mit der Adaption bei Anbietern und Anwendern gleichermaßen, lassen sich unternehmensübergreifende Synergie-Effekte erzielen.

Auch die Nachfrage nach flexiblen Systemen gewinnt an Bedeutung und ist in unserer Entwicklungsstrategie verankert. Neben einer Wechselbox auf eigenen Rollen kann unsere elektrisch beriebenen Hubgabel auch die Standard-Europalette aufnehmen und wir arbeiten an weiteren interessanten modularen Lastenträgern.

NO: Bei RYTLE denken wir das Gesamtkonzept mit Wechselboxen auf Rollen unter Beachtung von Containermaßen seit der Gründung vor fünf Jahren. Diese ursprüngliche Vision wird in unseren Lösungskonzepten konsequent umgesetzt und bietet unseren Kund:innen einen echten Benefit. Das Denken in Transportkonzepten integriert auch die vorgelagerte Supply Chain. Wichtig ist, die vorgelagerten Handlingprozesse zu analysieren, um einen nahtlosen Übergang schaffen zu können, wie beispielsweise von Micro-Fulfillment Centern. Hieraus resultieren neue Anwendungsbereiche, die eine echte Herausforderung darstellen wie die simultane Belieferung von ambient, gekühlt und gefroren.