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IAA Voices Conference Special: Interview Einride
Bei Einride treibt Robert Ziegler die Expansion der europäischen Märkte mit Fokus auf strategische Großkunden und regionale Schlüsselkunden voran. Vor seinem Wechsel zu Einride sammelte Robert Ziegler über 25 Jahre Führungserfahrung in der Transport- und Logistikbranche. Zuletzt leitete er die Solutions30 Group als Chief Transformation Officer und CEO von Deutschland. Davor besetzte er C-Level-Positionen bei DHL Freight und Waberer's International und war über 17 Jahre bei der globalen Beratungsfirma Kearney tätig, wo er sich auf das Transportwesen spezialisierte.
Stellen Sie sich vor, Sie wären in einer Zeitmaschine und auf dem Weg „zurück in die Zukunft“. In welchem Jahr würden Sie gern aussteigen und warum?
Die Vergangenheit dient dazu uns zu lehren, unsere Zukunft zu gestalten. Ich habe kein Bedürfnis, in die Vergangenheit zu reisen, mir genügt die Gewissheit, dass alles, was ich jeden Tag tue, das Potenzial hat, die Zukunft zu verändern.
Wenn Sie eine Superkraft hätten, die Ihnen beruflich weiterhelfen würde, welche wäre das?
Geduld.
Welchen Trend verfolgen Sie aktuell beruflich mit großem Interesse?
Den Trend hin zu datengesteuerten Entscheidungsprozessen in Echtzeit, welcher auch die nächste große Herausforderung im Verkehrssystem darstellt. Selbst wenn wir Infrastrukturen und Transportmittel elektrifizieren und automatisieren, werden sie mit alten Methoden geplant. Gleichzeitig sehen wir, wie sich die relevanten Technologien immer weiter entwickeln. Wir haben hier ein enormes Potenzial, denn wir arbeiten mit einer sehr informationsintensiven Industrie, die trotzdem in vielen Fällen noch auf Fax, Zettel und Telefon angewiesen ist. Analoge Arbeitsmethoden sind seit langem in der DNA der Branche verankert und der Wandel vollzieht sich nur sehr langsam. Das wollen wir ändern.
Was ist/war für Sie in den vergangenen zehn Jahren der größte Gamechanger in der Logistik- oder Transportbranche?
Technologien, die es Verladern erlauben, direkt mit Spediteuren zusammenzuarbeiten. Intransparenz über vorhandene Ladungen und freie Kapazitäten sorgen für eine enorme Ineffizienz im Markt. Frei zugängliche Marktplattformen erhöhen die Chance Leerfahrten zu reduzieren und damit Kosten und CO2 zu sparen.
Welche Innovation sehen Sie aktuell international als Blaupause auf dem Weg zur Klimaneutralität?
Wir stehen vor großen klimatischen Herausforderungen, und insbesondere die Umstellung des Schwerverkehrs wird signifikant zur Emissionsreduzierung beitragen. Hierfür gibt es eine Reihe von Optionen wie Elektrifizierung, HVO und Wasserstoff. Sie haben alle ein unterschiedliches Potenzial, aber wir sehen die Elektrifizierung als beste Option, wenn wir alle Aspekte wie Verfügbarkeit, Klima- und Umweltauswirkungen sowie den großen Einfluss auf die Effizienz betrachten, der sich letztlich auf den Preis für den Kunden auswirkt.
Für uns bei Einride ist es daher naheliegend, in die Elektrifizierung des Güterverkehrs zu investieren, da sie nicht nur die höchste Effizienz bietet, sondern auch hier und jetzt verfügbar ist. Wir betreiben bereits eine der größten Flotten von Elektro-Lkw, was zu erheblichen Einsparungen bei der CO2-Bilanz unserer Kunden geführt hat.
Was erhoffen Sie sich von der IAA TRANSPORTATION?
Wir freuen uns darauf, bei der IAA TRANSPORTATION unseren Eintritt in den deutschen Markt zu markieren und damit ein neues Publikum und potenzielle Kunden zu erschließen. Nach erfolgreichen Markteintritten in Schweden und den USA, wollen wir nun auch hierzulande demonstrieren, dass nachhaltiger, elektrischer Transport heute bereits wirtschaftlich und skalierbar ist. Es gibt keinen Grund mehr auf technologische Wunder zu warten, die Zukunft ist bereits hier und betriebsbereit.
Worauf freuen Sie sich bei der IAA Conference besonders?
Ich freue mich darauf, dass unser Team vor Ort aus verschiedenen Städten zusammenkommt und wir die Möglichkeit haben, uns mit anderen Marktteilnehmern, Branchenexperten und potenziellen Kunden auszutauschen. Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur gemeinsam bewältigen, weswegen wir in der IAA Conference eine hervorragende Möglichkeit zur Schaffung von Netzwerken sehen.